Staffelstabübergabe in Witterda
Mit 92 Jahren ist Heinrich Wegerich wohl der älteste Ortschronist des Landkreises. Jetzt, nach Jahrzehnten akribischer Arbeit für sein Heimatdorf Witterda, übergab er diese verantwortungsvolle, ehrenamtliche Aufgabe an Dr. Hubert Göbel.
Im Rahmen einer Feierstunde am Montag wurde das Schaffen Heinrich Wegerichs gewürdigt – von Bürgermeister Renè Heinemann, von Landrat Harald Henning und vom Gemeinderat. Ehrengäste waren Angehörige der Familie von Wittern, die aus Bergisch Gladbach angereist war und die seit nunmehr zehn Jahren die Beziehung zum Ursprungsort ihrer Vorfahren wieder mit Leben erfüllen.
„Dein ehrenamtliches Engagement, die Geschichte des Ortes fortzuschreiben, sie allen Interessierten zu vermitteln, darüber hinaus Kontakte zu knüpfen und zu pflegen – wie z.B. mit der Familie von Wittern – zeichnet dich als sehr besonderen Menschen unseres Ortes aus.“, resümierte Renè Heinemann in seiner Laudatio.
Heinrich Wegerich hat recherchiert, im Kreisarchiv hob er manchen ‚Informations-Schatz‘ zu Witterda, bearbeitete Anfragen von Angehörigen oder Verwandten, die etwas über ihre Vorfahren wissen wollten. Auch im Amtsblatt publizierte er wiederholt Artikel über die Ortsgeschichte.
„Ohne unsere Geschichte wäre unser Ort nur ein Name auf der Landkarte, ohne Identität, ohne Traditionen und ohne Brauchtum.“, erklärte Renè Heinemann. Dass dies nicht so ist, sei auch das Verdienst Heinrich Wegerichs.
Thomas von Wittern dankte im Namen seiner Familie:
„Die tausendjährige Geschichte der Familie ist fest mit Witterda verbunden. Vor zehn Jahren hat sich mein Vater in diesen Ort „verguckt“. Wir Kinder haben viel erfahren. Es ist eine Bindung da. Mein Vater ist hier begraben.“
Den Stammbaum der Familie von Wittern hat Heinrich Wegerich zusammengestellt. Er wird einen würdigen Platz im Büro des neuen Ortschronisten Dr. Hubert Göbel finden. Der hat bereits ein Archiv im Keller der Gemeindeverwaltung her- und eingerichtet. 15 Umzugskartons umfasste die Materialsammlung, die Heinrich Wegerich übergeben hat und die nun wohl sortiert in Büro und Keller ihren neuen Platz gefunden hat. Es dürfte viel Zeit in Anspruch nehmen, die umfangreiche Sammlung zu sichten, alle Dokumente zuzuordnen und zeitgleich die Geschichte des Ortes fortzuschreiben.
Autor: B. Köhler, Fotos: B. Köhler
Timo Scheitler, Mitglied des Gemeinderates dankt im Namen des Gremiums: „Du warst nicht nur Chronist, sondern immer dabei, wenn es im Ort etwas zu gestalten gab und gibt.“
Landrat Harald Henning dankte für die jahrzehntelange Tätigkeit und hofft, dass er dem ältesten Ortschronisten des Landkreises noch viele Jahre zum Geburtstag gratulieren könne.
Lange Familiengeschichte derer von Wittern. Eine Tafel hält ihre Entwicklung fest und findet einen würdigen Platz im Ortschronistenbüro der Gemeindeverwaltung.
Gruppenfoto an einem denkwürdigen Tag: Landrat Harald Henning, Elxlebens Bürgermeister Heiko Koch, Heinrich Wegerich, Bürgermeister Renè Heinemann, Ingeborg von Wittern, Dr. Hubert Göbel, Thomas von Wittern (v.l.)
Im neuen Chronisten-Domizil: Dr. Hubert Göbel