Die RSB Thuringia Bulls erkämpfen sich den Einzug ins Final 4 des IWBF Champion Cups
Die Spitzenteams im europäischen Rollstuhlbasketball gastierten am vergangenen Wochenende in Elxleben, um die Teilnehmer für die Finalrunden auszuspielen. Klangvolle Namen wie CD Ilunion Madrid, Galatasaray Istanbul und Santo Stefano KOS Group gaben sich hier ein Stelldichein.
Die Thuringia Bulls empfingen zum Auftakt am Freitagabend den fünffachen Titelträger Galatasaray Istanbul. Alex Halouski zeigte seine Stärke und traf viermal jenseits der Dreipunktelinie, die für Unruhe auf der Gästebank sorgte. Doch Mitte des zweiten Viertels bei einem 33:30-Vorsprung verletzte sich der Mannschaftskapitän an der Hand, was zu einem Bruch im Spiel der Elxlebener führte. Die gegnerische Mannschaft nutzte diese Situation für sich. Spielmacher Enes Bulut drehte die Partie fast im Alleingang bis zur Halbzeit (43:46).
Großes Engagement ermöglichte es den Bulls kontinuierlich, in Schlagdistanz zu bleiben, allerdings ohne die 88:80-Niederlage am Ende verhindern zu können.
Auf dem Spielfeld sah man sich CD Ilunion Madrid, der wahrscheinlich im Moment besten Mannschaft in Europa, gegenüber. Schon unter normalen Umständen wäre das eine kaum zu meisternde Herausforderung – mit dem verletzten Halouski scheinbar unlösbar. Doch Linden und Azad hielten die Thuringia Bulls im Spiel, so dass das Team nicht zu hoch in Rückstand geriet. In der 7. Spielminute musste Weltmeister Warburton das Spielfeld aufgrund eines unsportlichen und technischen Fouls vorzeitig verlassen. Trotzdem gelang es Madrid, ein 23:18 zur Viertelpause zu behaupten.
Im zweiten Spielabschnitt arbeiteten sich die Bulls mühsam unter den gegnerischen Korb. Die Wurfquote auf Seiten der Thüringer sank, doch eine gute Defensive brachte die Bullen nach einem zwischenzeitlichen 12-Punkte-Rückstand (16. Minute: 36:24) wieder ins Spiel. Mit einem fulminanten 13:2-Lauf kämpfte sich die Heimmannschaft auf 38:37 zur Pause an Madrid heran.
Mitte des 3. Viertels konnte Arie Twigt wichtige Impulse setzen. Von dieser Energie ließen sich alle im Team anstecken und waren in der Lage, die Intensität noch einmal deutlich zu steigern. Als Belohnung sprang ein hauchdünnes 56:55 vor dem Schlussabschnitt heraus.
Das Team wuchs über sich hinaus und ließ sich vom Publikum tragen. Am Ende glänzte ein sensationeller und hochverdienter 81:65-Sieg.
Vor dem letzten Spieltag hatten alle Teams noch die Chance auf den Einzug ins Final Four. Allerdings durften nur die beiden Sieger der beiden finalen Gruppenspiele das Ticket lösen. Zuerst gelang das Madrid in einem intensiven Spiel gegen Galatasaray Istanbul.
Die Thuringia Bulls erspielten sich durch eine disziplinierte Verteidigung gegen Santo Stefano eine 32:17-Führung zur Halbzeit. Die Italiener gaben, angeführt von Sabri Bedzetti, nicht auf. Punkt für Punkt schmolz der Vorsprung auf 5 Zähler (36. Minute: 53:48). Doch Vahid Azad agierte als Fels in der Brandung und beendete den Nervenkitzel mit einem Happy End. Marie Kier und Joakim Linden wurden für ihre Performance, stellvertretend für das gesamte Team, für das All-Star Team nominiert.
In Albacete trifft man Anfang Mai in einer altbekannten Konstellation im Halbfinale auf den Dauerrivalen Lahn Dill, währenddessen Ilunion und der Gastgeber die andere Begegnung gestalten.
Hier alle Ergebnisse auf einem Blick:
Freitag 08.03.2024
Santo Stefano KOS Group-CD Ilunion Madrid 73:92 (17:30, 16:21, 14:19, 26:22)
RSB Thuringia Bulls-Galatasaray Istanbul 80:88 (25:22, 18:24, 16:19, 21:23)
Samstag 09.03.2024
Galatasaray Istanbul-Santo Stefano KOS Group 78:80 (19:14, 21:22, 20:21, 18:23)
CD Ilunion Madrid- RSB Thuringia Bulls 65:81 (23:18, 15:19, 17:19, 10:25)
Sonntag 10.03.2024
CD Ilunion Madrid-Galatasaray Istanbul 86:75 (26:20, 16:24, 17:10, 27:21)
RSB Thuringia Bulls-Santo Stefano KOS Group 61:51 (11:7, 21:10, 14:21, 15:13)
Text: Thuringia Bulls, red. bearbeitet, Fotos: Franziska Möller