Von Zeit zu Zeit treffen wir Künstlerinnen und Künstler unterschiedlicher Genres aus unserer Region, unter ihnen Musiker, Maler, Textilkünstler. Sie bereichern auf besondere Weise unser Leben, unsere Kultur.
Authentisch, kraftvoll, lebensfroh – einfach echt
Es ist bei weitem nicht ihr erstes Konzert, aber ein ganz besonderes. Ende Mai präsentiert Anna Steinhardt ihr erstes eigenes Album in einer mitreißenden Show. Die bühnenerfahrende Sängerin interpretiert ihre Songs, deren Texte fast ausschließlich aus ihrer Feder stammen und deren Melodien sie selbst komponierte. Jahre hat es gedauert, bis die Erfurter Künstlerin sich ihren Traum vom eigenen Album erfüllen konnte.
Wir treffen Anna Steinhardt im kleinen Park des ehemaligen Garnisonslazaretts an der Nordhäuser Straße, oberhalb des Nordparks. Das Frühstück im „Luftbad Nord“ ist üppig und wir finden Zeit, darüber zu reden, wie sich der Weg der Musikerin gestaltete. „Es ist eine sehr abenteuerliche Reise mit der eigenen Musik.“, stellt sie voran.
Die Etappen bis dahin lassen sich kurz zusammenfassen: Sie spielt 2008 und 2009 in der Kika-Serie ‚Schloss Einstein‘ die Hauptrolle der Paulina Pasulke, studierte in Jena Sprechwissenschaft/ Phonetik und Germanistik, moderierte bei Salve-TV in Weimar, späterhin bei Radio Top 40 und – sie ist ‚Ann Red‘. Viele kennen sie mit ihrer Band, die Welthits covert oder als Duo auf der Bühne, begleitet auf dem markanten, knallroten Flügel. 15 Jahre schon tritt sie mit ihrer Band auf, deren Mitglieder virtuose Musiker sind. Gemeinsam wissen sie das Publikum zu begeistern.
Doch die eigenen Titel zu kreieren, produzieren zu lassen – das ist eine weit größere Herausforderung. Wer lässt sich bei den ersten Konzerten (einen zweite öffentliche Show gab es zum Krämerbrückenfest) begeistern von Musiktiteln, die er zuvor noch nie gehört hat? Wird das Publikum mitgehen, sich von der Musik inspirieren, tragen lassen, dazu feiern, tanzen oder träumen? Resümee nach dem Debüt: Alle.
Wir haben das Konzert besucht und die kraftvollen, sehr lebensfrohen, mitunter nachdenklich stimmenden Songs aufgesogen – mancher von ihnen hat Hitpontenzial, geht ins Blut, unter die Haut.
„Auf das Echte“ – der Titelsong ist Programm. „Wir wollten einen Song haben, der Momente, der das Leben feiert. Es ist ein Lied auf gute Freundschaften.“, sagt Anna. Viele ihrer Texte seien autobiografisch. „Sie kommen aus der Inspiration, die uns das Leben schenkt.“ Es ist das eigene Erleben, sind die eigenen Emotionen, die ihren Ausdruck in Annas Musik finden. Jetzt muss sich zeigen, ob ihr hörenswertes Album den Weg zu vielen Menschen zu finden vermag. Der Musikmarkt ist „knallhart“, ist sich Anna bewusst. Täglich werden zwischen 40.000 und 100.000 neue Titel auf Spotify hochgeladen. Kein Plattenlabel steht hinter der ambitionierten Künstlerin und ihrer Band. Professionell, gemeinsam mit dem erfahrenen Produzenten Andrè Stade, wurde das Album produziert, die Bühnenshows choreografiert, das Drehbuch zum Video geschrieben.
Der Titel „Zärtliche Versuchung“ ist bereits vor 19 Jahren entstanden. Schon immer habe sie eigene Songs getextet und komponiert. „Doch es hat mir immer jemand gefehlt, der das in das nötige musikalische Gewand packt. Mein Produzent Andrè kann meine Gedanken gut filtern.“
Und sie braucht ihre Band, gesteht Anna. „Ich brauche meine Jungs, dieses Gemeinschaftsding, das mich komplett macht.“
„Wie viele Jahre haben wir davon gesprochen, unser eigene Album zu veröffentlichen. Es ist das schönste Geschenk, das wir uns machen konnten. Ich möchte den Menschen gute Momente, eine gute Zeit schenken. Ich sehe das als meinen Auftrag im Leben, als mein Privileg.“, sagt Anna Steinhardt und große Dankbarkeit schwingt in ihren Worten mit.
Ihre Musik ist hier zu streamen: Auf das Echteopen.spotify.com
Autor: B. Köhler, Fotos: Fotos Konzert Anna Steinhardt: Jacob Schröter, alle anderen B. Köhler
Anna Steinhardt mit Band bei Ihren Release-Konzert am 18. Mai im Heizwerk