Blick in die Historie: Jubiläum in Friedrichsdorf

    Wir berichten weiter über die Historie und Entwicklung des kleinen, pittoresken Ortes Friedrichsdorf, der viel Landschaft, viel Weitblick und eine besondere Entstehungsgeschichte aufzuweisen hat. Knapp 250 Jahre alt ist das Dorf. 1980 wurde das 200-jährige Bestehen gefeiert, das nächste Jubiläum rückt in greifbare Nähe.

    Wochenlang bereitete man sich damals auf das Ereignis vor, die Zeitungen berichteten ausführlich und mehrfach. Die Bewohner putzten ihr Dorf mit großem Aufwand und viel Energie heraus: Der Glockenturm erhielt einen neuen Anstrich, die Glocke wurde auf Hochglanz poliert, Bierzelte, Tische und Bänke aufgebaut, eine Tanzfläche und Festbeleuchtung wurden installiert. 

    „Die Friedrichsdorfer spendeten 31 Kuchen, die am Festnachmittag verkauft wurden. Davon konnten die Tanzkapelle, Tombolapreise und mehr finanziert werden“, heißt es in einem Beitrag der Ortschronik.

    Neben offizieller Ansprache durch den Bürgermeister gab es einen Auftritt des Chores, einen geschichtlichen Vortrag, Kutschfahrten, den Verkauf eigens für Friedrichsdorf produzierter Postkarten und vieles mehr. Am Abend wurde getanzt. 

    Rund 50 Einwohner hatte Friedrichsdorf zum Zeitpunkt des 200-jährigen Bestehens und war damit einer der kleinsten Orte des Kreises Erfurt Land. „Nach dem 2. Weltkrieg zog es immer mehr Friedrichsdorfer aus ihrem abgelegenen Dörfchen in die Stadt. Die verlassenen Häuser verfielen, und schließlich gab es nicht einmal mehr eine Gaststätte, in die Sonntagsausflügler hätten einkehren können. Noch vor wenigen Jahren gab es Leute, die ausrechneten, wann der letzte Friedrichsdorfer Einwohner auswandert.“, schrieb Volkskorrespondent Willi Zimmer in einem Beitrag der Tageszeitung „Das Volk“.

    Dazu kam es erkennbar nicht. Schon Mitte der 1970er Jahre lernten die Menschen die dörfliche Idylle mit Lage am Waldrand und Weitblick über das Thüringer Becken zu schätzen. Stück für Stück, wenn auch recht spät, wurde eine bessere Infrastruktur aufgebaut, 1978 endlich auch eine eigene Wasserleitung installiert. Erste leerstehende Höfe wurden damals von Erfurtern als Wochenend-Domizile erworben. Es kam wieder neues Leben ins Dorf, das sich binnen weniger Jahre wieder deutlich belebte.

    Autor: B. Köhler, Foto: Zeitungsartikel "Das Volk", zur Verfügung gestellt von E. Hesse

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