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    Tag 0

    Start nach ausgiebiger Nachtruhe und ordentlichem Frühstück. Und nach Hunderunde. 
    Neun geplante Autostunden plus Pausen vor mir. 
    Wetter wechselt zwischen Sonnenschein und wolkenbruchartigem Regen. 
    Sonnenbrille auf und ab. Mal geblendet, mal im Schritttempo wegen mangelnder Sicht und Straßen, die sich in Seen verwandeln.

    Höchstgeschwindigkeiten in Belgien 120 km/h, in Frankreich 130. Beide erreiche ich selten. Regen, Sonne, Wolkenbruch.

    Die neun Stunden sind nicht zu schaffen, melde meine verspätete Ankunft im Hotel an.

    „Oh, Madame, no problem, your room is ready, we will wait for you. Take the time you need, don’t hurry.“ erklingt es in freundlich-französisch schwingendem Englisch, nachdem ich den einzigen Satz, den ich auf Französisch beherrsche, gesagt habe: „Je ne parle pas Francais, vous parles anglais?“ (Ich spreche kein Französisch, sprechen Sie Englisch?)

    Eine Stunde später Ankunft. Freundlicher Empfang. Das Gepäck für fast drei Wochen wird aufs Zimmer gebracht. Wünschen Sie einen Platz im Restaurant? Kommen Sie morgen zum Frühstück? Nein und vielleicht. 

    Brauche jetzt nur eines: Den Blick auf die unendlichen Weiten des Atlantiks. Der westlichste Punkt Europas in Sichtweite des Hotels. „Meines“ Hotels, denn ich bin zum dritten Mal hier.

    Durchatmen. Mich-frei-atmen. Am Horizont berühren sich Himmel und Meer. Keine Linie, die die Elemente trennt. Graue Wolken hängen tief. 

    Angekommen. Endlich. 
    18 Stunden im Auto haben zwei Tage „geschluckt“.